Aktive Überwachung / Active Surveillance

Was ist zu tun bei einem früh erkannten Prostatakrebs mit einem niedrigen Risiko?


Der Prostatakrebs ist eine äußerst heterogene Erkrankung, d. h. es gibt relativ gutartige Formen und solche mit einer hohen Aggressivität. Julius Hackethal hat früher von „Haus- beziehungsweise Raubtier“ gesprochen. Aus der feingeweblichen Beurteilung einer Biopsie geht hervor, um welche Art Krebs es sich handelt. Deutlich mehr als die Hälfte der Prostatakrebs-Arten sind so gutartig, dass man sich unter Fachleuten darüber unterhält, ob die Bezeichnung „Krebs“ gerechtfertigt ist.

Welche Prostatakrebs Erkrankungen sind eher günstig zu beurteilen?


Diese eher gutartigen Tumoren haben typische Merkmale: PSA-Wert bis 10ng/ml, feingewebliche Differenzierung in der Biopsie Gleason 6 oder 7a; Wachstum auf die Vorsteherdrüse begrenzt (T2-Kategorie); höchstens zwei bis drei von 10 bis 12 der entnommenen Gewebeproben sind vom Tumor befallen; der Tumor breitet sich maximal in der Hälfte dieser Proben aus. Treffen diese Voraussetzungen zu, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Prostatakrebs nicht oder sehr langsam wächst und nicht streut, sehr hoch.

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Wann kann bei Prostatakrebs eine Aktive Überwachung / Active Surveillance durchgeführt werden?


Wenn Sie in guter körperlicher Verfassung sind und eine Lebenserwartung von mehr als 10 Jahren haben, dann besteht keine Notwendigkeit, einen solchen Tumor sofort aktiv zu behandeln. Solange der Tumor, d. h. Prostatakrebs, nicht fortschreitet, also keine Anzeichen einer Progression zeigt, kann Ihnen die Operation oder Bestrahlung erspart werden, d. h. Sie haben keine Nebenwirkungen zu befürchten. Bekanntlich wirken sich Operation und auch Bestrahlung auf die Potenz und die Kontinenz aus. Wir beraten Sie bei der Zweitmeinungssprechstunde Prostatakrebs Berlin zu Ihrem Fall.

Welche Gefahr birgt die Aktive Überwachung /Active Surveillance bei Prostatakrebs?


Die Gefahr einer solchen aktiven Überwachung besteht in der zu späten Erkennung der Progression des Prostatakrebs. Diese ist theoretisch denkbar, in der wissenschaftlichen Literatur selten. Trotzdem gilt es, die ärztlichen Empfehlungen zur Tumorkontrolle sorgfältig einzuhalten: in den ersten beiden Jahren eine 3-monatliche PSA-Bestimmung und Tastuntersuchung sowie eine Kontrollbiopsie nach 6 bis 12 Monaten. Bleiben die Befunde stabil, können die Kontrolluntersuchungen auf jeweils 6 Monate ausgedehnt werden. Dieses Vorgehen ist eine „Aktive Überwachung“. Diese können wir in bestimmten Fällen in der Zweitmeinungssprechstunde Prostatakrebs Berlin nach dem aktuellen Forschungsstand und entsprechend unserer Erfahrung empfehlen.

Wann muss bei Prostatakrebs die Aktive Überwachung /Active Surveillance beendet werden?


Sollte sich bei den Kontrollen herausstellen, dass der Prostatakrebs fortschreitet, dann soll die Überwachungs-Strategie beendet und, wenn notwendig interveniert werden: durch eine Operation oder Bestrahlung oder Alternativen. Diese Progression des Prostatakrebs ist erkennbar durch eine Verschlechterung des Gleason-Score und durch einen raschen PSA-Anstieg, der durch die Berechnung der Verdopplungszeit objektiviert wird. Diese Berechnung nimmt Ihr Arzt vor. Sie darf drei Jahre nicht unterschreiten.

Psychischer Belastung einer Aktiven Überwachung / Active Surveillance bei Prostatakrebs durch ärztliche Begleitung begegnen


Aus mehreren Studien ist uns bekannt, dass ein Teil der von Prostatakrebs Betroffenen die Aktive Überwachung abbricht, weil sie sich durch den im Körper verbliebenen Tumor psychisch belastet fühlen. Sie entwickeln dann einen Behandlungswunsch – nicht selten unter dem Druck der Angehörigen. Eine gute ärztliche Begleitung hilft jedoch dabei, mit der Erkrankung richtig, d. h. angemessen umzugehen.

Muten Sie Ihrem Körper also nur dann eine Operation oder Bestrahlung zu, wenn dies notwendig ist.

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