PSA-Wert

Welche Aussagekraft hat der PSA-Wert bei Prostatakrebs?


Wenn es um Prostatakrebs geht, spielt der PSA-Wert für die Früherkennung und auch für die Therapieentscheidung eine Rolle. Dennoch sind Patienten verunsichert, seit die Medien vor einiger Zeit Studien zitiert haben, nach denen die große Zahl von PSA-Wert-Messungen bei Männern im Alter >40 Jahre im Rahmen von Früherkennungsuntersuchungen zu Überdiagnosen geführt hat. Überdiagnose bedeutet in diesen Fällen den Nachweis eines Prostatakrebses, der nicht behandlungsbedürftig ist, weil er weder das Leben bedrohen noch zu Beschwerden führen wird. Nach den Ergebnissen einer europäischen Studie heißt das: Es wurden von 1.000 untersuchten Männern durch die PSA-Bestimmung 27 mit Prostatakarzinom diagnostiziert; ohne PSA-Test und ohne das Wissen um den Tumor hätten sich diese nicht krank gefühlt und es wären keine Beschwerden aufgetreten. Aber ist der PSA-Test deshalb überflüssig?

Erhöhter PSA-Wert: Aktive Überwachung als Mittel der Wahl


Prof. Dr. med. Lothar Weißbach, Prostatakrebsspezialist, warnt nicht vor dem PSA-Test, sondern vor den Schlüssen, die daraus bislang gezogen wurden. Unnötige Operationen oder Bestrahlungen waren in den letzten Jahren die Folge. Wenn sich ein Patient – nach umfangreicher Aufklärung – für die PSA-Messung entscheidet und wenn ein Prostatakarzinom festgestellt wird, ist für ihn die Aktive Überwachung (Active Surveillance, AS) die erste anzustrebende ärztliche Therapiemaßnahme, wenn die Tumordaten dies zulassen.

Für eine Beratung und zur Beurteilung des PSA-Wertes kontaktieren Sie uns bitte in unserer Zweitmeinungssprechstunde Prostatakrebs Berlin unter unserer Praxishandynummer 0170 / 233 39 89 oder mit unserem Kontaktformular.

Sofortige Terminvergabe

Bei ungünstiger Tumorsituation (vgl. u.a. PSA) hilft OP oft nicht


Bisherige Studien haben zusätzlich gezeigt, dass nur bei ungünstiger Ausgangslage des Tumors der Vorteil einer baldigen Operation gegeben ist. Dann hat die entnommene Gewebeprobe Anteile enthalten, die wegen ihrer Aggressivität entfernt (Operation) oder zerstört (Bestrahlung) werden sollten. Durch PSA als Früherkennungstest werden jedoch zum überwiegenden Teil gutartige Tumoren („Haustiere“) festgestellt. Prof. Dr. med. Lothar Weißbach plädiert daher für verantwortliches ärztliches Handeln gegenüber dem Patienten. Auch die American Urological Association (AUA) hat Entscheidungshilfen zur Therapie von Prostatakarzinomen herausgegeben. Damit mahnt sie zur Besonnenheit im Umgang mit Tumoren, die aufgrund eines PSA-Tests im Rahmen von Früherkennungsuntersuchungen festgestellt wurden („Active Surveillance should be the preferred modality for early prostate cancer“).

PSA: Längere Überlebenszeit durch Früherkennung bisher nicht nachweisbar


Trotz der propagierten Maßnahmen zur Früherkennung konnte bisher bei keiner der häufigsten Krebsarten (Brustkrebs, Darmkrebs und Prostatakrebs) eine längere Überlebenszeit nachgewiesen werden. Im Gegenteil: Zu berücksichtigen sind Folgeschäden durch die psychische Belastung und durch die aggressive Tumorbehandlung. Beim Prostatakrebs sind dies nach Operation häufig Impotenz und Harninkontenz und nach Bestrahlung Impotenz und Darmstörungen. Durch die Aktive Überwachung als erste Wahl beim früh erkannten Prostatakarzinom mit niedrigem Progressionsrisiko kann man diese Schäden vermeiden.

Kontaktieren Sie uns bitte für unsere Zweitmeinungssprechstunde Prostatakrebs Berlin unter unserer Praxishandynummer 0170 / 233 39 89 oder mit unserem Kontaktformular.